El Rocio

El Rocio ist ein besonderer Ort und man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Im gesamten Ort gibt es keine Straßen, sondern ausschließlich Sandwege. Der Ort mutet an wie ein Westernstadt, es fehlen nur die Saloontüren. Ansonsten reiten immer wieder Menschen oder Kutschen durch die Straßen, vor den Häusern sind spezielle Vorrichtungen, an denen man seine Pferde anbinden kann…

Viele schmale, aber wunderschön gestaltete und geschmückte Häuser stehen hier in Reih und Glied und jenseits der breit angelegten Straßen.

Eine große Walfahrtskirche ziert den zentralen großflächigen Platz. Rocio ist ein Wallfahrtsort zu dem an Pfingsten (laut Reiseführer) ca. 1 Million Menschen zu Pferd oder im Kutschenwagen angepilgert kommen. El Rocio ist nach Santiago de Compostella der zweitgrößte Walfahrtsort!

Vielen der kleinen und großen Häuser hier im Ort sind im Grunde die meiste Zeit des Jahres unbewohnt. Sie gehören zu den sogenannten religiösen katholischen „Bruderschaften“ verschiedener Städte und Ortschaften Spaniens. Diese Bruderschaften pilgern mindestens ein Mal im Jahr hierher, führen eine kleine Prozession und einen Gottesdienst in der Eremita el Rocio durch.

Die Kirche ist zwar „reichlich“ ausgestattet, aber pömpös wirkt sie auf mich nicht, eher empfinde ich es als Wertschätzung für die  „Blanca Paloma“ (die weiße Taube) – die Schutzheilige der Eremita… und wenn der Chor einer Bruderschaft von der Empore erklingt, entsteht schon Gänsehautfeeling…Kurzer Videoeindruck: https://youtu.be/Cd4Ndsk8zEQ und hier: https://youtu.be/Et44KMx2gMo

Es gibt ein separates Kerzenhaus in denen all jene Kerzen angezündet werden, die für Wünsche, Bitten und Danksagungen angezündet werden, aber auch für Menschen, an die man mit dem Anzünden einer Kerze gedenken will..

Auch auf zahlreichen Plätzen ist die „Blanca Paloma“ zu finden…

Auf dem Platz vor der Kirche präsentieren sich gerne forsche Reiter und wirbeln eine Menge Staub auf…

Die bedeutendste Veranstaltung ist die „Romeria“ (Wallfahrt) zu Pfingsten, wo eine (oder mehr) Million Menschen nach El Rocio kommen – die Massenverstaltung möchte ich in der kleinen Stadt wirklich nicht erleben…

Der zweite Event ist das sogenannte „Stutenfangen“ Ende Juni. Da werden im angrenzenden „Doñana Nationalpark“ die Stuten mit ihren Fohlen eingefangen und in den Ort (zusammen) getrieben. Die flitzen dann durch den gesamten Ort, wo zu diesem Anlass wohl auch einige tausend Menschen anreisen… Dann werden sie weiter nach Almonte getrieben, medizinisch versorgt, gezählt und markiert und die Fohlen auf einem Pferdemarkt verkauft. Anschließend kommen sie wieder in den Park zurück, wo sie bis zum nächsten Stutenfangen ihrem Naturell nachgehen können. Obwohl sie frei und wild leben – erfahren wir im Reiseführer – haben sie dennoch Besitzer.

Rund um El Rocío ist wunderbare Natur – der „Doñana Nationalpark“ – auch wenn man geduldig sein muss – man kann schon einige Tiere entdecken… Man verschiedene Jeep- und Bustouren in den Doñana Nationalpark unternehmen.

Vor dem Ort liegt eine großflächige salzhaltige flache Lagune. Hier kann man viele Vogelarten (u.A. Löffler, Entenvögel, Reiher, Störche, Ibisse) beobachten und ein Ornitholisches Zentrum besuchen.

Selbstverständlich gibt es auch hier wieder sensationelle Sonnenuntergänge zu bestaunen…

Unweit von El Ricío befindet sich der wunderschöne „Palacio Acebrón“ mit einem tollen Spaziergang in sehr abwechslungsreicher Natur…

Eine Kutschfahrt in den Doñana-Park ist in jedem Falle lohnender als eine „Runde“ durch El Rocio.

Ausgehen ist hier dringend (!) angesagt. „Man“ reitet zur Bar und genießt Tapas, Manzanilla, Wein oder aber Cocktails und Longdrinks. Es wird (spontan) gesungen und getanzt – es ist eben Andalusien 😉

Hier ein kleiner Videoeindruck: https://youtu.be/DM-RjlT_NR8

Hier noch ein kleiner Bericht für die Website www.anda-luz.eu

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