Die Region lebte lange Zeit hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Fischfang – bis sie vom Tourismus „entdeckt“ wurde. Immer wieder mal trifft man auf Deutsche, die schon in der 60er und 70er Jahren hier her kamen. Wenn die ins Erzählen kommen, kann man nur staunen. Da gab es nicht einmal ein Hotel, kaum Restaurants – hier reiste niemand her und Essen gehen konnte sich hier kaum jemand leisten… Inzwischen sind hier viele reich geworden, weil sie Land (an Touristen) verkauft haben…der Tourismus brachte jede Menge Hotels, Restaurants, Bars und Diskotheken mit sich…
Dennoch ist die alte Tradition des Fischens und Fischfangens noch nicht völlig verschwunden. Leider wurden viele Lizenzen für den sehr begrenzten Thunfischfang an Japanische Fischfangflotten verkauft, aber auch die Spanier fischen noch nach traditioneller „Almadraba„-Art. Das ist nicht unumstritten, aber es ist wie es ist…
Insofern trifft man hier nicht nur auf eine bestehende Fischfangtradition, sondern auch auf vielfältige Angebote von Fischrestaurants und -gerichten, die man unbedingt probieren sollte. Frischer geht nimmer, denn im Hafen von Conil wird der fangfrische Fisch sofort an Restaurant- und Fischgeschäftbesitzer verkauft – nachdem er durch einen Veterinär geprüft wurde, versteht sich!
In Barbate kann man einen alte und einen neuen Fischereihafen bestaunen. Im alten liegen die Almadraba-Boote, mit denen der Thunfisch gefangen wird. Außerdem kann man dort viele ausgediente Holzboote bestaunen, die allmählich dem Verfall preisgegeben sind – spannende Fotomotive. Im neuen Hafen ist ebenfalls immer Interessantes zu entdecken. Jachten, Fischerboote und ihre Fischer und ein Thunfischmuseum für die „Almadraba“-Fangtechnik.
Und Möven kann man beobachten, wie sie die Fischreste aus dem Wasser holen…
Fischerei zog früher Konservierung nach sich. Also gibt es hier einige Orte, an denen es noch Fischfabriken gibt – so z.B. in Barbate. Aber einige Fabriken mussten im Laufe der Jahre schließen und damit fiel die Lebensgrundlage weg, der Ort wurde verlassen. So geschehen und zu sehen in „Poblado de Sancti Petri“ (wir sagen immer OLD Sancti Petri“), ein verlassener und zerfallender Fischerort, der sich in der letzten Zeit wieder „aufrappelt“ und sich wieder als Ausflugsziel belebt. Wir haben den Ort noch als „lebende“ Ruine kennen gelernt. Aber mittlerweile werden viele Häuser wieder aufgebaut und restauriert. Und jetzt gibt es aus schon die ersten – etwas gehobeneren Restaurants 🙂
Die Fischerei ist aber nicht nur auf das Hochseefischen reduziert. Eines der häufigsten Freizeitvergnügen scheint das Angeln zu sein. Besonders abends und morgens sieht man unzählige Männer beim Angeln an den Stränden – erfolglos scheinen sie nicht zu sein…
Zum Leidwesen vieler Hundebesitzer lassen sie immer wieder ihre Angelschnüren und (abgerissene) Haken mit Ködern am Strand liegen, was dazu führt, dass Hunde sie fressen und dadurch schon etliche nur durch Notoperationen gerettet werden konnten, da sie ihnen in der Speiseröhre stecken geblieben sind…